Wie wir aus Kapitel 2.3.9 wissen, streben ganzrationale Funktionen für große x immer gegen + oder -. Gebrochenrationale Funktionen hingegen können auch ganz anderes Verhalten im Unendlichen zeigen, wie man an diesen Beispielen sieht:
Tatsächlich kann eine gebrochenrationale Funktion, abhängig von den Graden des Zähler- und Nennerpolynoms, ganz verschiedene Verhalten im Unendlichen zeigen.
Asymptoten und Grenzkurven
Bei einer gebrochenrationalen Funktion
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sei z der Grad des Zählerpolynoms g(x) und n der Grad des Nennerpolyoms h(x).
- z < n
Da das Nennerpolynom für große X-Werte schneller wächst als das Zählerpolynoms, nähert sich die Funktion für x ± an die X-Achse an. Man sagt auch die X-Achse ist waagrechte Asymptote der Funktion (Senkrechte Asymptoten haben wir bereits kennengelernt). Ein Beispiel:
In der Rechnung schreibt man das so:
f(x) = x2 + 4 x3 – x2 – 3 = 0 Das Zeichen "" spricht man "Limes von x gegen Unendlich".
- z = n
Zähler und Nenner wachsen für große X-Werte etwa gleich schnell, womit der Bruch sich einem konstantem Wert nähert. Die Funktion hat also eine waagrechte Asymptote, eine Parallele zur X-Achse. Durch Polynomdivision können wir berechnen, an welchem Y-Wert entlang die Asymptote verläuft:
f(x) = x2 – 1 4x2 – x = = 1 4 – 1 + 0,25x 4x2 – x = (Der zweite Bruch ist eine Funktion mit z < n und wird damit zu 0!) = 1 4 = 0,25 Die Asymptote ist also eine Parallele zur X-Achse bei y = 0,25:
Noch einfacher läßt sich dieser Wert (0,25) berechnen, indem man einfach den Koeffizienten des höchsten Glieds im Zähler durch den Koeffizienten des höchsten Glieds im Nenner teilt:
f(x) = 1x2 – 1 4x2 – x = 1 4 = 0,25 - z = n + 1
Da der Zähler für große Werte "um ein x" schneller wächst als der Zähler, nähert sich der Bruch einer Geraden der Form a(x) = mx + t an. Die Asymptote der Funktion ist also eine Gerade. Durch Polynomdivision können wir die Geradengleichung der Asymptote bestimmen:
f(x) = x3 + x2 –2x2 + 10 = – 1 2 x – 1 2 + 5x + 5 –2x2 + 10 ; Wir erkennen das letzte Glied des Termes, das für unendlich große x zu Null wird: – 1 2 x – 1 2 + 5x + 5 –2x2 + 10 = 1 2 x – 1 2 = –0,5x – 0,5 Die Geradengleichung der Asymptoten ist also a(x) = -0,5x - 0,5.
- z > n + 1
Analog nähert sich eine solche Funktion für große X-Werte einem Polynom vom Grade z-n an: Durch Polynomdivision können wir die Funktionsgleichung dieses "Grenzpolynoms" bestimmen:
f(x) = x3 + 2x2 – 2 x + 1 = x2 + x – 1 – 1 x + 1 ; Wir erkennen das Glied des Termes, das für unendlich große x zu Null wird: x2 + x – 1 – 1 x + 1 = x2 + x – 1 Die Gleichung des Polynoms lautet also p(x) = x2 + x - 1:
Anmerkung zu den Grenzkurven
Natürlich ist es für sehr große X-Werte nicht mehr sonderlich relevant, ob die Gleichung der Grenzkurve
nun p(x) = x2 + x - 1 oder p(x) = x2
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Nächstes Kapitel:
3.8 Beschränktheit und globale Extremwerte